Die Schweizer Garde von Oskar Freysinger
Für karge Kost und Gotteslohn Bewachen sie Sankt Peters Thron. In ihnen wohnt der edle Geist, der die Gewalt in Schranken weist. Sie trotzen seit fünfhundert Jahren Dem Zahn der Zeit und den Gefahren Und haben oftmals Blut und Leben Zur Ehre unsres Herrn gegeben.
Was sie bewachen sieht man nicht, es ist ein kleines, warmes Licht, das selbst der Edelstein verkennt, weil's nur im Herzen richtig brennt. Verlöscht dies Licht im Menschen drin, macht auch St. Peter keinen Sinn, und tausend reichverzierte Kerzen stehn machtlos vor der Nacht der Herzen.
Drum wacht der Wachsoldat in Rom nicht über den Petersdom, sondern über die inneren Lande, den Ursprung aller Menschenbande. Er tut es seit Generationen Ohne sich selbst zu schonen und wird das Lösungswort der Wachen unzähl'gen Nachfolgern vermachen.
Denn stets stehen neue Gesichter auf Wache vor dem Weltenrichter, die Menschen hinter der Hellebarde sich ändern, doch nicht die Garde. Kein Zeitgeist wandelt ihren Sinn, denn tief in ihrem Herzen drin ist sie dem Göttlichen verpflichtet, das sich nicht nach den Moden richtet.
Die Garde ist ein Häuflein bloss, doch Pflicht und Dienst machen sie gross, wacht sie doch für die Ewigkeit Über das Herz der Christenheit.
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